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Klimaschutz und biologische Vielfalt

Wie das Mangroven-Aufforstungsprojekt von First Climate im Niger-Delta zum Schutz der Biodiversität beiträgt


Niger Delta Mangroven

Biodiversität umfasst als komplexes System die Vielfalt aller lebenden Organismen, Gene, Arten und Ökosysteme. Für uns Menschen und überhaupt für die Erhaltung des Lebens auf der Erde ist die Biodiversität schlicht essenziell, denn unter anderem stellt sie – nach der Auffassung der Vereinten Nationen – einen wichtigen natürlichen Schutzmechanismus gegen den Klimawandel dar.


Ein vollständiger Verlust der biologischen Vielfalt wäre verheerend und in vielerlei Hinsicht steht das System bereits heute unter großem Druck: Laut dem IPBES-Bericht über die globale Bewertung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen im Jahr 2019 stehen über 1 Million Arten am Rande des Aussterbens. Das lebenswichtige Netz der Biodiversität schrumpft vor unseren Augen und die Folgen sind bereits absehbar. Dazu gehören Ernteausfälle und die erhöhte Vulnerabilität gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Darüber hinaus haben Studien auch ergeben, dass der Verlust der biologischen Vielfalt das Auftreten neuer zoonotischer Krankheiten begünstigt und das Risiko für weitere Pandemien erhöht.


Weltweit gibt es zahlreiche projektbasierte Ansätze, die das Ziel verfolgen, wichtige Ökosysteme zu erhalten oder wiederherzustellen. Allerdings müssen diese Projekte häufig hohe Hürden überwinden. Vor allem die langfristige Finanzierung solcher Projekte ist aufgrund ihrer langen Laufzeiten von bis zu 100 Jahren, des hohen Flächen- und Ressourcenbedarfs und der eingeschränkten wirtschaftlichen Rentabilität keine leichte Aufgabe. Hier kommt die Klimafinanzierung über den freiwilligen CO2-Markt ins Spiel: Der Verkauf von Emissionsminderungsnachweisen oder CO2-Senkenzertifikaten aus zertifizierten Klimaschutzprojekten ermöglicht es Unternehmen und anderen Parteien, sich auf freiwilliger Basis an der langfristigen Finanzierung von Klima- und Artenschutzprojekten zu beteiligen, die ohne diese Unterstützung nicht oder nur in begrenztem Umfang umgesetzt werden könnten.

Mangroven als Hüter der biologischen Vielfalt

Mangrovenwälder sind ein Hotspot der Biodiversität. Weltweit beherbergen sie 341 bedrohte Arten und wie Untersuchungen gezeigt haben, leben allein in den Mangroven-Gebieten Indiens über 4.000 Arten.

School of fish swimming through mangrove roots
© damedias — stock-adobe.com

Unter Wasser dienen ihre ausgedehnten Netze von Gitterwurzeln als schützende Aufwuchsgebiete für viele Fisch-, Muschel- und Krebstierarten. Gleichzeitig bieten sie Schutz vor Erosion und Überschwemmungen, beispielsweise bei Zyklonen. Weil ihre Wurzeln Sand und Sedimente zurückhalten, schützen Mangroven indirekt auch nahe gelegene Ökosysteme wie Korallenriffe.


In den vergangenen drei Jahrzehnten ist die Abholzung der Küstenwälder jedoch schnell vorangeschritten – rund zwei Drittel des weltweiten Mangroven-Bestands gingen verloren. Obwohl zuletzt eine Verlangsamung dieser Entwicklung beobachtet werden konnte, gilt das leider nicht für das Gebiet des Niger-Deltas und seine Mangrovenwälder. Aufgrund der hohen CO2-Speicherkapazität der Küstenwälder führen Rodungen – zum Beispiel für Aquakulturen – zu einer massiven Freisetzung von CO2. Weltweit speichern Mangrovenwälder 10 Milliarden Tonnen CO2. Umso wichtiger ist es, Projekte zu entwickeln, die diese Ökosysteme erhalten und wiederherstellen, um den Klimawandel abzuschwächen.



Das Niger-Delta-Projekt: Wiederaufforstung mit 1.000.000 Mangroven pro Jahr


Nigeria verfügt über die größten Mangrovenwälder in ganz Afrika und den drittgrößten Mangrovenbestand weltweit. Der Schutz dieser Ökosysteme ist deshalb von globaler Bedeutung: Mangroven sind nach den Torfgebieten die zweitgrößten natürlichen Kohlenstoffspeicher der Erde. Im Rahmen des Niger-Delta-Projektes wird eine degradierte Fläche über 1.900 Hektar mit Mangroven-Setzlingen aufgeforstet. Jedes Jahr speichern sie etwa 80.000 Tonnen Kohlenstoff. Besonders viel CO2 wird während der Wachstumsphase gebunden und in der Biomasse, aber auch in Form von organischem Kohlenstoff im Sediment und Boden gespeichert. Anders als bei anderen Pflanzen, werden abgeworfene Blätter im Mangrovenwald nicht sofort zersetzt, sondern sinken auf den Grund. Unter Sauerstoffausschluss bildet sich aus dem organischen Material Torf. Darin bleibt das von der Pflanze aufgenommene CO2 über lange Zeit gespeichert und ist eine Energiequelle für Mikroorganismen und für die Fauna des Bodens.


Aerial view of the mangrove saplings at the Niger Delta Mangroves Project
Luftaufnahme der Mangroven-Setzlinge im Niger-Delta

Mangrovenwälder unterstützen darüber hinaus die Klimaanpassung der Küstengebiete. So wirken sie unter anderem als Schutzbarriere gegen Wellenkraft. Ihr Verlust hat zu Einbußen bei Fischfängen, zu Sanderosion, Überschwemmungen und sogar zum Versinken ganzer Inseln im Meer geführt. Der Schutz und die Wiederherstellung der Mangrovenwälder sind entscheidend für die Anpassung an extreme Wetterbedingungen und den steigenden Meeresspiegel.


Für das Niger-Delta-Projekt legten die Projektentwickler bei ihren Forschungen und Tests den Fokus darauf, je nach Standort, Gezeiten und Salzgehalt das richtige Gleichgewicht zwischen verschiedenen einheimischen und anpassungsfähigen Arten zu finden. Sie pflanzten verschiedene Mangrovenarten, um die Biodiversität in dem wiederhergestellten Wald zu stärken und die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber Schädlingen, unterschiedlichen Wetterbedingungen und anderen Bedrohungen zu stärken. 70% der gepflanzten Arten sind rote Mangroven, 10 % weiße Mangroven, 10 % schwarze Mangroven und 10 % eine Mischung aus anderen einheimischen Mangrovenarten.

Mangrove nursery at the Niger Delta Mangroves Restorationg Project
Mangrovenbaumschule im Nigerdelta

Die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden ist ebenfalls ausschlaggebend für die langfristige Erhaltung der biologischen Vielfalt. Deshalb bezieht First Climate die lokale Bevölkerung direkt in die Anpflanzung, Überwachung und Pflege der Wälder ein und schärft ihr Bewusstsein für die Bedeutung der Mangroven. Auch die lokale Wirtschaft profitiert von den Projektaktivitäten: Initiativen zur Entwicklung von Programmen wie Bienenhaltung, Grasschneiderei oder Schneckenzucht ermöglichen die Erschließung alternativer Einkommensquellen zur Verbesserung der Lebensumstände der Menschen vor Ort. Dadurch tragen die entsprechenden Aktivitäten dazu bei, den Druck auf die Mangrovenwälder zu reduzieren und damit ihren Schutz und Erhalt langfristig sicherzustellen.



Die Bedeutung der biologischen Vielfalt

Die Bewahrung der Artenvielfalt ist eine der wichtigsten Aufgaben für die Bewältigung der Klimakrise und zum Schutz des Lebens auf der Erde. Sollte der Meeresspiegel zu schnell ansteigen, könnte es für die Wiederherstellung vieler Mangrovenwälder zu spät sein, da diese Zeit brauchen, um zu einem wirksamen Schutzschild gegen Überschwemmungen zu reifen. Die Zeit, die uns bleibt, um zu handeln und einen wirksamen Ökosystem-Schutz auf der Erde sicherzustellen, läuft ab.

Frau steht neben Mangrovenschösslingen in Nigeria

Für die nächsten Generationen der Mangroven, Vögel, Menschen und Millionen von Arten, für die wir noch nicht einmal Namen haben, müssen wir jetzt zusammenarbeiten, um die bedrohte Biodiversität auf der Erde zu erhalten. Projekte wie das im Niger-Delta können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.






Unterstützung für mehr Artenvielfalt


Mit der Investition in ein Early-Stage-Projekt wie das Niger-Delta-Mangroven-Projekt kann Ihr Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der biologischen Vielfalt leisten und so gleichzeitig sein hohes Engagement für den Klimaschutz zeigen. First Climate verfügt über ein breites Portfolio an Early-Stage-Projekten und entwickelt kontinuierlich weitere Klimaschutzprojekte, die den Anforderungen und Wünschen von Unternehmen entsprechen.

Wenden Sie sich an unser Projektentwicklungs-Team, um mehr über die Möglichkeiten der Entwicklung wirkungsvoller Klimaschutzprojekte zu erfahren!




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