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Aufruf zu entschiedenem Klimaschutz: 6. IPCC Synthesebericht erschienen

Die aktuellen Klimaprognosen sind düster, aber noch bleibt Zeit zum Handeln


Aufbauend auf die Schlussfolgerungen der zurückliegenden drei Bewertungsberichte der Arbeitsgruppen sowie drei Sonderberichte, fasst der jetzt erschienene Synthesebericht des Weltklimarats: „Climate Change 2023“ die aktuellen Erkenntnisse zur Klimaerwärmung zusammen. Die Ergebnisse zeigen: Der Klimawandel schreitet noch schneller voran als vorhergesagt. Aber noch, so die Erkenntnisse der Forscher, ist es nicht zu spät, die Entwicklung durch entschiedene Maßnahmen zu verlangsamen.

Anstieg des Meeresspiegels Klimawandel
© Richard Carey — stock-adobe.com

Die wissenschaftliche Grundlage ist nicht neu, aber die Botschaft ist alarmierender denn je: Ohne rasches und umfassendes Handeln werden sich die negativen Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandel weiter verschärfen. Die Auswirkungen sind vielfältig und betreffen vor allem die Bereiche Wasserversorgung und Nahrungsmittelproduktion, Gesundheit und Wohlergehen, Städte, Siedlungen und Infrastruktur, biologische Vielfalt und Ökosysteme.


Der Bericht ist eine "letzte Warnung" der führenden Klimawissenschaftler vor der nächsten großen IPCC-Bewertung im Jahr 2030 und unterstreicht, dass die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen maßgeblich dafür sein könnten, wie heutige und künftige Generationen in naher Zukunft leben werden.


Das Klima am Scheideweg

Dass die Welt das 1,5°C-Ziel noch erreichen kann, gilt bereits als sehr unwahrscheinlich, und einige der schon eingetretenen Veränderungen und Schäden sind irreversibel. Dennoch geben die Erkenntnisse des Berichts auch Anlass zur Hoffnung: Wenn rasche und umfassende Maßnahmen ergriffen werden, sei es durchaus noch möglich, unter 1,5°C zu bleiben oder zumindest die globale Erwärmung auf 2,0°C zu begrenzen, so eine der Kernbotschaften des Berichts. Anhand der jetzt zu treffenden Entscheidungen modulieren die Forscher verschiedene Wege für die zukünftige Klimaentwicklung. An einem solchen Scheideweg ist jeder Temperaturanstieg von Bedeutung und könnte den Unterschied zwischen einer katastrophalen Zukunft oder einer anderen, aber beherrschbaren Zukunft bedeuten.


© IPCC AR6 Synthesis Report: Climate Change 2023 Figure SPM.1: (a) Climate change has already caused widespread impacts and related losses and damages on human systems and altered terrestrial, freshwater and ocean ecosystems worldwide. Physical water availability includes balance of water available from various sources including ground water, water quality and demand for water. Global mental health and displacement assessments reflect only assessed regions. Confidence levels reflect the assessment of attribution of the observed impact to climate change. (b) Observed impacts are connected to physical climate changes including many that have been attributed to human influence such as the selected climatic impact-drivers shown. Confidence and likelihood levels reflect the assessment of attribution of the observed climatic impact-driver to human influence. (c) Observed (1900–2020) and projected (2021–2100) changes in global surface temperature (relative to 1850–1900), which are linked to changes in climate conditions and impacts, illustrate how the climate has already changed and will change along the lifespan of three representative generations (born in 1950, 1980 and 2020). Future projections (2021–2100) of changes in global surface temperature are shown for very low (SSP1-1.9), low (SSP1-2.6), intermediate (SSP2-4.5), high (SSP3-7.0) and very high (SSP5-8.5) GHG emissions scenarios. Changes in annual global surface temperatures are presented as ‘climate stripes’, with future projections showing the human-caused long-term trends and continuing modulation by natural variability (represented here using observed levels of past natural variability). Colours on the generational icons correspond to the global surface temperature stripes for each year, with segments on future icons differentiating possible future experiences. {2.1, 2.1.2, Figure 2.1, Table 2.1, Figure 2.3, Cross-Section Box.2, 3.1, Figure 3.3, 4.1, 4.3} (Box SPM.1)

Welche Art von Maßnahmen ist erforderlich?

Der IPCC betont die Notwendigkeit, die weltweiten Emissionen um die Hälfte zu reduzieren, und verweist in seinen Berichten auf viele verschiedene Methoden und Technologien, die in den einzelnen Sektoren eingesetzt werden können, um dies zu erreichen.


Der Bericht weist auch darauf hin, dass die Klimafinanzierung dringend um das Drei- bis Sechsfache erhöht und unter anderem auf Investitionen in erneuerbare Energien, Klimatechnologien und klimaresistente Entwicklung ausgerichtet werden muss.

Darüber hinaus wird auch die Bedeutung der Themen Gerechtigkeit und Fairness hervorgehoben: Obwohl sie in der Vergangenheit am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, werden ärmere Länder und vulnerable Bevölkerungsgruppen die Hauptlast der Auswirkungen des Klimawandels tragen. Mehr Unterstützung für diese Gruppen sei dringend erforderlich, mahnt der Weltklimarat.


Der Bericht unterstreicht auch den zusätzlichen Nutzen rascher Klimaschutzmaßnahmen über die Begrenzung der globalen Erwärmung hinaus. Durch die zeitnahe Implementierung von Anpassungs- und Abschwächungsmaßnahmen könnten wir nicht nur dem Klima helfen, sondern auch Vorteile für die Gesundheit und die Lebensumstände der Menschen, die Verringerung von Armut und Hunger sowie sauberere Energie, Wasser und Luft erzielen.


Was Unternehmen tun können

Die Dekarbonisierung der Wirtschaft ist eine wesentliche Voraussetzung für die rasche Umsetzung der notwendigen Emissionsreduzierungen. Der IPCC-Synthesebericht richtet sich zwar an politische Entscheidungsträger, aber auch der Privatsektor kann von den Ergebnissen und Erkenntnissen profitieren, um schnellwirksame und zielgerichtete Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Für Unternehmen, die ihre Klimastrategie erstellen oder überprüfen möchten, steht das First Climate-Team als Ansprechpartner zur Verfügung. Unser Expertenteam kann Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von kurz- und langfristigen Strategien zur Emissionsreduzierung beraten.



Den vollständigen IPPC AR6 Synthesebericht können Sie hier lesen. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel über den Bericht der IPCC-Arbeitsgruppe III: Lesen Sie "Jetzt oder nie" hier und in unserem Artikel über den Bericht der IPCC-Arbeitsgruppe II: Lesen Sie IPCC beleuchtet Folgen des Klimawandels für Menschen und Ökosysteme hier


Über das IPCC

Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) ist das Gremium der Vereinten Nationen zur Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel. Es wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet, um politischen Entscheidungsträgern regelmäßig wissenschaftliche Bewertungen zum Klimawandel vorzulegen. Dem IPCC gehören 195 Staaten an, die Mitglieder der UN oder der WMO sind.

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